Die Lifte sind gesperrt und du suchst nach einer passenden Alternative, um den Berg doch noch hinunter zu wedeln? Dann bleibt dir aktuell wohl kaum was anderes übrig, als mit dem Skitourengehen anzufangen. Damit du dir dabei nicht größer weh tust und nicht nach 30 Metern schon völlig erschöpft am Berg stehst, haben wir hier die grundlegenden Tipps zu deiner Ausrüstung, Technik und Sicherheit zusammengestellt.
Die Grundausrüstung für deine Skitour
Bei Tourenskiern handelt es sich um keinen einfachen Carving Ski, mit dem ihr sonst die Piste hinunter jagt. Vielmehr sind diese Ski speziell zum Tourengehen produziert. Hierfür gibt es eine Vorrichtung, um unter den Skiern ein Fell zu befestigen. Andernfalls wäre der Weg bergauf wohl nicht möglich.
Wenn es dir zu teuer ist, eine eigene Ausrüstung zu kaufen, haben die meisten Sportgeschäfte in den Alpen mittlerweile entsprechende Ski und Schuhe zum Ausleihen. Kleiner Tipp, du brauchst zwar besondere Skier, kannst aber durchaus auch deine normalen Skischuhe zum Tourengehen anlassen. Wenn du es jedoch weicher magst, raten wir dazu dir auch richtige Tourenskischuhe zu leihen.
Weitere Ausrüstung
Gerade in Zeiten von Corona, wo du kaum einen Mensch oder eine geöffnete Hütte in den Bergen finden wirst, gilt mehr denn je, dass du selbst alles dabei haben solltest. Du wirst also kaum eine Möglichkeit finden dich aufzuwärmen. Deshalb gilt aktuell mehr denn je, dass du dich nach dem „Zwiebelmodell“ kleiden solltest. Sprich viele verschiedene Schichten, die du einzeln ablegen kannst.
Wir haben hierfür Tipps, was alles in einen Wanderrucksack gehört. Ähnliches gilt auch für deinen Skitourenrucksack. Am wichtigsten wird sein genügend zu Trinken, Klamotten für jeden Kältegrad und ein Erste-Hilfe Kit dabei zu haben. Außerdem solltest du wie beim normalen Skilaufen auch beim Tourengehen nicht auf deinen Skihelm verzichten.
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Schütze dich!
Unfälle mit Todesfolge sind in fast 100% der Tourenunfälle auf eine Lawine zurückzuführen. Deshalb solltest du unbedingt vor jeder Tour den Lawinenlagebericht checken. (Deutschland: www.lawinenwarndienst-bayern.de, Österreich: www.lawine.at, Schweiz: www.slf.ch). Aber auch wenn dieser ziemlich sicher keine Gefahr anzeigt gilt, egal ob Profi oder Neuling, gehe niemals ohne LVS-Gerät (Lawinenverschüttungssuchgerät) ins freie Gelände. Außerdem solltest du eine Lawinensonde und eine Lawinenschaufel bei dir tragen.
Tutorial für den Anfang
Gehe nicht einfach drauf los
Du hast alles an Ausrüstung besorgt, dich über die Lawinenlagen informiert und das kleine Tutorial verstanden? Dann kannst du ja jetzt einfach losmarschieren? STOPP! Gerade wenn du das erste Mal unterwegs bist, kannst du nur schwer einschätzen, was dich und deinen Körper erwartet. In der Regel sagt man, dass man die erste Skitour unbedingt in der Nähe oder an der Seite einer Piste gehen sollte.
Da diese aktuell aufgrund der Corona Situation nicht geöffnet sind, raten wir dazu einen erfahrenen Skitourengeher hinzu zu ziehen. Nutze ihn am besten als „Skitourenschullehrer.“ Hier kann er dir eine leichte Tour empfehlen und den ein oder anderen Kniff verraten, wie ihr weniger abrutscht oder kräftesparender agieren könnt.
Ein Lernprozess
Eins können wir euch versprechen, ihr werdet nicht auf die Skier steigen und direkt am 1. Tag herunterwedeln wie ein junger Gott. Aber wenn ihr ordentlich Ski fahren könnt und einigermaßen sportlich seid, sollte es mit der Zeit hinhauen. Schließlich ist noch kein Profi vom Himmel gefallen. Was aber versprochen sei, ist der Muskelkater am Tag nach der ersten Tour. Denn der ist garantiert inkludiert.
Bild von Simon Steinberger auf Pixabay