Wir befinden uns im Jahre 2020 nach Christus. Ganz Italien schließt seine Skigebiete. Ganz Italien? Nein! Ein durch eine autonome Regierung geführte Region widersetzt sich den Anweisungen von Rom. In Südtirol dürfen die Skigebiete auch für Freizeitsportler weiter geöffnet bleiben. Während im Rest von Italien nur noch Profisportler trainieren dürfen und alle Restaurants bereits um 18 Uhr schließen müssen, geht Südtirol einen eigenen Weg.
Italienische Skigebiete
So wirklich los geht es in den italienischen Skigebieten in der Regel erst zu Beginn des Dezembers. Ausnahme sind die wenigen hochgelegenen Skigebiete. Diese hatten zum Teil jetzt schon geöffnet. Zumindest solange der italienische Sportminister dies zugelassen hatte, jetzt heißt es von Vicenzo Spadafora in Medienberichten jedoch: „Im November wird man in Italien kein Ski fahren.“ So wurde der Liftbetrieb in Breuil-Cervinia an der Schweizer Grenze umgehend eingestellt. Die wohl kürzeste Saison aller Zeiten, bedenkt man, dass die Saison erst am vergangenen Samstag gestartet war.
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In Südtirol ist alles anders
Diese neue Verordnung gilt in ganz Italien bis zum 24.11.2020. Wie es danach weitergeht ist ungewiss. Ausnahme bietet Südtirol, hier dürfen die Skilifte weiterlaufen und auch die Restaurants dürfen bis 22 Uhr geöffnet haben. Trotz Öffnung ist darauf zu achten, dass „jede Form der Menschenansammlung zu vermeiden“ ist. Bilder wie in Hintertux sollen folglich unbedingt vermieden werden. So haben in Südtirol aktuell der Schnalstaler Gletscher und Sulden weiterhin geöffnet.
Ein gefährlicher Weg
Südtirol ist auf der Suche nach den richtigen Konzepten und gibt den eigenen Skigebieten dabei die notwendige Zeit, um Hygienekonzepte und Sicherheitsmaßnahmen entsprechend umsetzen zu können. Das Risiko dabei ist allseits bekannt. Infizieren sich Wintersportler mit Corona, kann dies schwere Folgen für jeden Einzelnen haben und ein schlechtes Bild auf die ganze Region werfen.
Tourismus durch Reisewarnungen geschwächt
Auf der anderen Seite besteht das wirtschaftliche Bewusstsein der Regierung ein Milliardenverlust im Skigeschäft zu verantworten und daraus folgende Konsequenzen tragen zu müssen. Schon aktuell ist der Tourismus durch deutsche und österreichische Reisewarnungen geschwächt. Fällt der Wirtschaftszweig komplett weg droht eine Arbeitslosenwelle einer kompletten Region.
Aktuell keine leichte Entscheidung für die Regierung, bedenkt man aber, dass die Coronaregeln jetzt mit relativ geringen Touristenzahlen erprobt werden können, hat man sie bis zum Dezember vielleicht so perfektioniert, dass das gesundheitliche Risiko für ein Jeden minimiert werden kann.