Über Snowfarming und seine Wichtigkeit in den Skigebieten der Alpen
Das ist doch Schnee von gestern – ein Sprichwort, welches eine Sache beschreibt, die in früheren Tagen einmal wichtig gewesen ist, heute aber nicht mehr. In Zusammenhang mit Snowfarming bekommt das Sprichwort „Das ist doch Schnee von gestern“ eine ganz andere Bedeutung. Denn für einige Skigebiete der Alpen gibt es zu Saisonbeginn eben nichts wichtigeres „als Schnee von gestern“. Zu Saisonende, in Richtung Ostern, wird der „alte Schnee“ eingelagert und zu Saisonbeginn wieder über die Piste verteilt. Wie schon das Wort Snowfarming verrät, wird der Schnee eben „angebaut.“
Aber wie funktioniert das?
Zum Ende der Wintersaison wird der Schnee von den Pisten mittels Bullys zusammengeschoben und an einem Ort gesammelt gelagert. Um ihn einlagern zu können, werden die Schneemassen zu einem Trapez geformt und verdichtet. Damit der Schneeberg den Sommer überstehen kann, wird dieses Trapez isoliert. In Kitzbühel nutzt man hierfür beispielsweise Hartschaumplatten, in anderen Gebieten werden auch natürliche Materialien wie Stroh oder Sägespäne zum Isolieren genutzt. Zu guter Letzt kommt ein Vlies drüber, um den Schneeberg vor der Sonneneinstrahlung zu schützen.
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Und dann?
Dann heißt es abwarten. Wenn im Herbst die Tage wieder kürzer werden und die Temperatur sinkt, wird das Lager von Vlies und Isoliermaterial befreit und der Schnee wieder auf der Piste verteilt. Und schon ist der Schnee von gestern auf einmal wieder extrem wichtig für heute.
Eine größere Schneesicherheit als mit dieser Methode, bietet zum aktuellen Zeitpunkt kein anderes Verfahren. Skigebiete können auf diese Art und Weise schon im Sommer ziemlich genau festlegen, wann sie in die Wintersaison starten. Diese kann mittels Snowfarming dann durchaus auch schon 2-3 Wochen früher beginnen, als es die Wetterlage sonst erlauben würde. Ein großer Vorteil für Skigebiete und Profiläufer.
Bild Quelle: Bergbahn-AG Kitzbühel